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Mac Strittmatter and his Orchestra & Molly Mc Cormick (Zürich, September 1945):
Lost Man Boogie
I'm beginning to see the Light
Sentimental Journey

Othella Dallas & Mac Strittmatter Septet (live im Safran, Basel, 19. April, 1967):
Wee Baby Blues
Mack the Knife

 

Peppi Zorzan, * Bürglen, 03.08.1920, † 20.07.1994

Trompete, Violine

Archivdaten von Peppi Zorzan >>>

Aus Bürglen, Thurgau, geboren 1920, gestorben 1994. Konservatorium in Zürich. Spielte zuerst mit Bob Huber, dann mit Mac Strittmatter, später mit Fred Böhler, Johnny Play, Marc Junod und wieder lange Jahre mit Strittmatter. Später arbeitete er als Berater bei Musik Hug in Basel.

(Otto Flückiger, Jazz im Umbruch 1940 – 1960)

"Mi Name isch Strittmatter, I ha ghört sie wänd d'Band wäggsle, sie griege vo mir 25 Schtutz". Dieses Angebot erlöste Peppi Zorzan von einem "Abkoch-Engagement" bei Bob Huber im Zürcher Baur-au-Lac, wo er zuerst als Volontär gratis, später für nur 13 Franken am Tag spielen musste. So kam er zu Mac Strittmatters Bigband, wo zwar auch kein materieller Überfluss, dafür aber musikalischer Enthusiasmus herrschte, der nach dem Zusammenbruch des Grossorchesters im Frühjahr 1946 allerdings wieder erlosch. Anschliessend spielte Peppi bei zahlreichen weiteren Bands, bei Leon Bertschy, Fred Böhler, Richie Wagner, Paul Joy, Jean Rings, Mario Malgaroli, Marc Junod, Johnny Play. Er kehrte immer wieder zu Mac Strittmatter zurück, der Zorzan auch in einer personell reduzierten Formation gut gebrauchen konnte. Im Oktober 1967 spielte Zorzan seinen letzten Job als Profimusiker im Safran in Basel, um dann eine Tagestelle als Berater und Verkäufer bei Musik Hug anzutreten. Daneben spielte er noch an pivaten Anlässen, hauptsächlich als Violinist.

(Otto Flückiger, Fonoteca)

1944: Ich spielte mit Bob Huber im Baur au Lac in Zürich für nur Fr. 13.- am Tag. Ich war noch fast ein Bub und durfte nur Societymusic spielen, nie über das „G“ hinaus! Da kam mal einer ins Baur au Lac und sagte zu mir: „Mi Name ich Strittmatter, i ha ghöört, sie wänn d Band wäggsle, bi mir griege si 25 Schtutz!“ Das wegen meiner Gage hatte sich via Bill Mantovani von der SFM (Schweizerischer Facharbeitsnachweis für Musiker) herumgesprochen. Ich nahm Strittmatters Angebot gerne an.

1946: Im „Grillon“ gab es irgendwelche Unstimmigkeiten. Eines Abends sass der „alte Kessler“ (Hardy Kessler Sr.) auf der Galerie und sagte: „Schpilsch immer no mit dämm Cheib? Chum doch mit mir in d Rotonde, z Neuchatel.“ So ging ich leider mit, doch mit der Gage war es leider Essig!

(Peppi Zorzan, Interview mit Otto Flückiger in Basel 1979, Jazz im Umbruch 1940 – 1960)

Auch beim Facharbeitsnachweis für Musiker (SFM) war bekannt, dass Musiker sehr oft zu Hungergagen engagiert waren. Der noch junge, aber gut ausgebildete Trompeter Peppi Zorzan wurde im September 1944 im Orchester von Bob Huber im Zürcher Nobeletablissement Baur au Lac mit einer Tagesgage von 13 Franken abgespeist. Später im Radiostudio Basel bekam er das Doppelte. Nun verstand Zorzan seine Fähigkeiten zu verkaufen, 1946 lag sein Durchschnittsverdienst bei 30 Franke, um bis 1950 auf durchschnittliche 50 Franken aufzusteigen.

(Swing in Switzerland – die Jazztanzorchester, Otto Flückiger / Armin Büttner, in Bruno Spoerris „Jazz in der Schweiz – Geschichte und Geschichten)

Erinnerungen von Gino Paoletto
In der Wintersaison 1946/47 kam ich dann zu Mac Strittmatter ins Hotel Carlton, einem feinen Platz in St. Moritz. Mac hatte wiederum Hardy Kessler sr. am Schlagzeug, den ausgezeichneten Posaunisten Bassoli sowie zwei bis drei weitere Musiker aus Mailand dabei. Als Sängerin wirkte Macs Frau Molly McCormick mit. Ich spielte Trompete und Violine, nicht aber Gitarre, die spielte Mac selbst.

(Interview 21.12.1998 und Text: Otto Flückiger, jazzdocumentation.ch)

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Schellack-Diskografie von Mac Strittmatter and his Orchestra & Molly McCormick >>>

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Zusammengestellt von Thomas Schärer