Robert Suter, 30. Januar 1919, St. Gallen - 11.06.2008, Basel

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Suter wuchs in einer musikliebenden Familie auf, die u. a. mit Othmar Schoeck befreundet war. Mit acht Jahren begann Robert Suter mit dem Klavierunterricht und komponierte bereits früh. Als Gymnasiast entschloss er sich, Musik zum Beruf zu machen und brach die Kantonsschule vor der Matura ab. Ab 1937 studierte er am Konservatorium der Musik-Akademie Basel Klavier bei Paul Baumgartner. Er liess sich dann zum Musiktheorielehrer ausbilden (Diplom 1943). Von 1945 bis 1950 arbeitete er als Theorielehrer am Konservatorium Bern; erste grössere Kompositionen entstanden. 1950 wurde er an die Musik-Akademie Basel gewählt. Dort unterrichtete er bis 1955 an der Musikschule und dann bis zu seiner Pensionierung 1984 am Konservatorium Basel Komposition, Kontrapunkt, Harmonielehre, Analyse, aber auch Improvisation.

Suter bewahrte sich als Komponist eine unabhängige Haltung; neben Kammermusik schrieb er auch für Hörspiele und Stummfilme, Cabaret und Jazzensembles. Herauszuheben ist auch das Schlagzeugkonzert (1999) Jeux d’après un ballet imaginaire für die Basel Sinfonietta und Schlagzeuger Fritz Hauser.

Mehrere Jahrzehnte spielte Suter als Pianist Hot Jazz und Swing im Amateurlager. Er begann als Student bei den Broadway Stars und Swing Kiddies; dann spielte er mit dem Klarinettisten Peter Wyss in der Traditional-Jazz-Band "Barrelhouse Boys". 1948 gründete er mit diesem und Lukas Burckhardt, Balz Fischer sowie Willy Bosshardt die über viele Jahre bestehenden Darktown Strutters, die ab 1951 mehrfach auf dem Amateur Jazz Festival Zürich ausgezeichnet wurden und mit der er mehrere Platten einspielte. Auch als Solopianist erhielt er auf dem Zürcher Festival mehrfach den ersten bzw. zweiten Preis. Weiterhin begleitete er Edmond Hall, Jimmy Archey und Wild Bill Davison.

Robert Suter ist der Vater des Piloten und Unternehmers Moritz Suter.

Hier eine Abschrift aus einem Artikel von R. Suter 1973, Jubiläumsbroschüre „Darktown Strutters“, Basel:

………Was veranlasste uns, in scheinbar gesicherter Tradition und relativer Wohlerzogenheit, ausgerechnet in die Niederungen der „Negermusik“ zu geraten? Ich denke: Faszination des Fremdartigen und Unerhörten, die Stillung spontaner, kreativer Musizierlust, sie bildeten den massgeblichen Antrieb. Im besonderen mochte dazukommen: die Entdeckung neuer Ausdrucksbereiche der musikalischen Phantasie, neuer Wertigkeiten kunstvoller Realisierung, kurz: Erweiterung des ästhetischen Horizonts. Vielleicht noch etwas anderes, sehr Legitimes: die natürliche Revolte junger Menschen gegen das Bestehende, ein Zipfel im Streben nach Selbständigkeit (auch materieller…..)

R. Suters Schlusssatz:  Kurzum: die echte Freude am Jazzspielen liegt in der permanenten Kreativität.